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Trend Guide "Führung in Hightech-Unternehmen"

Führung in Hightech-Unternehmen: Inhaltsverzeichnis

  • Anforderungen an Führungskräfte
  • Häufige Defizite
  • Stil, Haltung, Kultur
  • Generation Y
  • Recruiting
  • Förderung und Entwicklung

Die Zielgruppe dieses Trend Guides

Dieses Dokument behandelt typische Fragen, die rund um das Thema Führung in Unternehmen auftreten. Beispielsweise inwieweit Führungskompetenzen erlernbar sind, wie entsprechende Positionen besetzt werden sollten oder wie sich Anforderungen und Aufgaben von Führungspersonen mit der Zeit und dem Leben mit dieser Verantwortung verändern. Gedacht ist dieser Trend Guide für alle, die mit Führungsaufgaben befasst sind oder sich dafür interessieren.

Was ist das eigentlich, eine Führungskraft?

Das Gabler-Wirtschaftslexikon definiert den Begriff 'Führung' wie folgt: " ... durch Interaktion vermittelte Ausrichtung des Handelns von Individuen und Gruppen auf die Verwirklichung vorgegebener Ziele; beinhaltet eine asymmetrische soziale Beziehungen der Über- und Unterordnung." Das beinhaltet das Führen anderer Führungskräfte sowie das Führen von Mitarbeitern ohne Führungsfunktion. In der Projektarbeit innerhalb von Matrixorganisationen gibt es noch eine besondere Form der Führung: Führung ohne disziplinarische Gewalt. In diesem Fall hat der Projektleiter die Aufgabe, ein Projektteam zu führen. Seine Teammitglieder sind allerdings disziplinarisch den Linienverantwortlichen zugeteilt, z.B. wenn sich ein Projektteam aus Vertretern der Maschinenbauabteilung, Elektronikabteilung, Softwareabteilung und des Controllings zusammensetzt. Sehr häufig ist die Position des Projektleiters das Sprungbrett in die disziplinarische Führungsverantwortung im mittleren Führungskreis. Deshalb ist es sinnvoll, den Projektleitern auch im Sinne des Führungsnachwuchses besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Führung in Hightech-Unternehmen

Welche Anforderungen gibt es typischerweise bei Führungskräften?

Theresia Volk: Fachwissen allein (aus der technischen Ausbildung) ist auf dem Weg zur Führungskraft nicht ausreichend als Qualifikation. Die Anforderungen im Unternehmen sind zu komplex, als dass sie mit diesem 'klassischen' Verständnis der Abarbeitung von Aufgaben befriedigend erledigt werden können und die Anforderungen an Führungskräfte sind andere als die an Fachexperten.

Soweit eine Aussage von Theresia Volk. Sie lässt sich wie folgt konkretisieren:

Mit dem Erlangen einer Position mit Führungsverantwortung kommen auf den Mitarbeiter andere Handlungsschwerpunkte zu, als er sie für seine bis dahin ausschließlich fachliche Verantwortung benötigte. Bislang war die Orientierung auf Sach- und Detailfragen im Vordergrund, doch nun gilt es immer mehr, Strategien und Menschen in den Blick zu nehmen und zu behalten. Neben den Anforderungen an die fachliche (im Falle unserer betrachteten Gruppe technische) Qualifikation werden nun "überfachliche" Fähigkeiten, die sogenannten Softskills, wichtig. Konkret sind das beispielsweise soziale Kompetenzen wie Motivation, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktlösung und Teamentwicklung. Blicken wir auf die Pyramide (Abb.), die eine Führungshierarchie in einem Unternehmen darstellt, wird sehr deutlich, dass die Softskills umso erfolgsbestimmender sind, je höher eine Führungskraft in der Unternehmenshierarchie angesiedelt ist. Schließlich geht es oberhalb der ersten Führungsebene immer mehr auch darum, Menschen für Ziele zu gewinnen und die damit verfügbaren Ressourcen bestmöglich im Sinne dieser Ziele zu nutzen. Und gleichzeitig verschiebt sich die Sicht von der fachlichen Detailebene immer mehr auf eine strategische Vogelperspektive.

Peter Siwon: Der jährlich stattfindende ESE Kongress (ESE = Embedded Software Engineering) mit über 800 Besuchern bietet neben einer Vielzahl an fachlichen Vorträgen auch Beiträge zu Softskills. Die Teilnehmerzahl bei Softskills-Themen ist vergleichbar mit der der Fachthemen. Dies zeigt das große Interesse stark technisch orientierter Personen an dieser Thematik. Leider spiegelt sich dieses Interesse nicht bei den Investitionen in die Ausbildung und Förderung der unteren und mittleren Führungsebene wider.

Dies bedeutet nicht, dass das bis dahin erworbene Fachwissen und die erworbenen fachlichen Erfahrungen nutzlos sind. Sie sind nicht nur eine wichtige Basis für die Akzeptanz der Führungskraft, sondern auch eine hilfreiche Voraussetzung für die effektive Kommunikation mit und Führung von Fachkräften. Der Begriff der Fachkompetenzen (Hardskills) darf also nicht unter den Tisch fallen.

Doch der Nutzen dieses Wissens und die Form, in der es eingesetzt wird, verändern sich mit der Übernahme einer Führungsrolle. Nun geht es beispielsweise darum, Unternehmensziele in die Welt derer zu übersetzen, die sie fachlich umsetzen sollen, und die fachlichen Ergebnisse in die Sprache des Top-Managements zu übertragen.

Die eingangs genannten Softskills (Motivationsgeist, Konfliktlösung, ...) werden hier gleichsam zu Hardskills, weil diese Fähigkeiten zum Erreichen der Ziele einer Führungskraft erforderlich sind.

Die Lücke

Leider sieht die Realität oft anders aus: Die Führungskraft tut sich schwer, diese neue Perspektive auf fachliche Inhalte anzunehmen. Sie neigt dazu, die (fachlichen) Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Gleichzeitig wagt sie sich nur zögerlich in das ungewohnte Feld sozialer Kompetenzen und tatsächlicher Führungsarbeit.

Peter Siwon: In meinen Seminaren und Coachings zeigt sich immer wieder, dass gerade bei der Kommunikation insbesondere in schwierigen Situationen großer Nachholbedarf besteht. Dazu gehören Einwände, Widerstände, Konflikte, hoher Zeit- oder Kostendruck und Motivationsprobleme.

Ingo Pohle, MicroConsult: Die Kommunikation zwischen Top-Management und Führungskräften, besonders den "unteren" Führungskräften, funktioniert oft schlecht.

Insbesondere bei sehr gut ausgebildeten, hochspezialisierten Mitarbeitern wird dieses Manko zum großen unternehmerischen Risiko. Das Ergebnis ist häufig Frustration auf Seiten der Führungskraft und der Mitarbeiter. So klafft in vielen Unternehmen eine Lücke zwischen dem Anspruch erfolgreicher Führungsarbeit und der Wirklichkeit, weil der Veränderungsprozess von der fachlichen zur Führungsverantwortung unterschätzt und deshalb zu wenig aktiv unterstützt wird. Es herrscht die irrige Annahme vor, dass Menschen, die wissen, wie eine fachliche Aufgabe bewältigt werden kann, auch in der Lage sind, andere Menschen zu führen, die diese Aufgabe übernehmen.

Hinzu kommt, dass der Nutzen der Softskills und der Aufwand, diese Softskills hin zu einem professionellen Niveau zu entwickeln, unterschätzt werden. Die Bereitschaft, Mitarbeiter durch professionelles Training und Coaching auf den Einstieg in die Führungsverantwortung vorzubereiten und in ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen, ist entsprechend gering.

Deshalb fehlt es in vielen Unternehmen zum einen an einer erkennbaren Führungskultur bzw. einem Leitbild für Führungskräfte und andererseits an Führungskräften, die über ein fundiertes methodisches Wissen zur praktischen Umsetzung einer Führungskultur verfügen. Dazu gehören beispielsweise Methoden der Kommunikation, der Motivation und der Konfliktlösung, die einer grundsätzlichen Führungshaltung folgen. Eine grundsätzliche Führungshaltung wäre beispielsweise, dass Eigenverantwortung, Potentialentwicklung und Loyalität der Mitarbeiter höchste Priorität haben.

Die wichtigsten Softskills

Beruflich relevante

Die Persönlichkeit betreffende

Allgemeine (charakterprägend)

Kommunikationsfähigkeit

Empathie

Menschenkenntnis

Kooperationsfähigkeit

Durchsetzungsfähigkeit

Selbstbewusstsein

Koordinationsfähigkeit

Sensibilität

Kreativität

Konfliktfähigkeit

Interpersonelle Flexibilität

Einfühlungsvermögen

Teamfähigkeit

Bereitschaft zur Initiative

Durchsetzungsvermögen

Integrationsfähigkeit

Ausdrucksvermögen

Vertrauenswürdigkeit

Strategiedenken

Intuition

Kritikfähigkeit

 

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